Bigamie: Wenn eine Frau nicht genug ist

Ein Fall von Bigamie im Kreis Pinneberg löst hitzige Diskussionen aus. Es folgt eine Welle von Strafanzeigen gegen eine syrische Familie und Behörden. Doch ist es überhaupt illegal, mehrere Frauen zu heiraten?
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Mehrehe im alten Testament: Abraham mit seinen Frauen Sarah (rechts) und Hagar, gemalt von Adriaen van der Werff. Foto: Alte Pinakothek München

Pinneberg. Die Schlagzeilen gehen durch Europa: Bigamie in Pinneberg. Ein Syrer lebt mit zwei Ehefrauen und sechs Kindern unter einem Dach. Es hagelt Strafanzeigen. Gegen den Syrer. Gegen seine Frauen. Gegen Mitarbeiter der Ausländerbehörde. Gegen den Landrat. Wegen Bigamie. Wegen Förderung der Bigamie. Wegen Sozialbetrugs. Wegen sexuellen Missbrauchs. Mehr…

Unwetter: Feuerwehr evakuiert Haus in Wedel

Nach dem Gewitter mit Starkregen am Sonntag hat die Feuerwehr vier Wohnungen in einem Block an der Pulverstraße in Wedel evakuiert. Das provisorisch gedeckte Dach war undicht. Eine todkranke Frau mit Beatmungsgerät und eine Familie mit einem behindertem Kind mussten ihre Wohnungen verlassen. Der zuständigen Hausverwaltug werden schwere Versäumnisse vorgeworfen.

Dieser Wohnblock in Wedel ist nach einem schweren Gewitter evakuiert worden. Foto: Thieme

Dieser Wohnblock in Wedel ist nach einem schweren Gewitter evakuiert worden. Foto: Thieme

Wedel. Bozena Krajewska ist schwerkrank. Todkrank. Sie muss eine Maske tragen, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen ist. Die 57-Jährige hat Diabetes und Herzprobleme. Sie lebt an der Pulverstraße in Wedel. Das schwere Unwetter am Sonntag machte den Abend für sie zum Albtraum. Mehr…

Fünfeinhalb Jahre für Schenefelder Disco-Schützen

Ein Norderstedter ist vor dem Landgericht Itzehoe wegen versuchten Totschlags und anderer Taten zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte am 15. April 2015 vor dem Schenefelder Eberts zwei Männer niedergeschossen. Nach der Urteilsverkünddung rastete der 23-Jährige im Gerichtssaal aus.

Der 23 Jahre alte Disco-Schütze von Schenefeld (rechts) muss für fünfeinhalb Jahre hinter Gitter. Neben ihm sitzt Anwalt Andreas Thiel. Foto: Thieme

Der 23 Jahre alte Disco-Schütze von Schenefeld (rechts) muss für fünfeinhalb Jahre hinter Gitter. Neben ihm sitzt Anwalt Andreas Thiel. Foto: Thieme

Itzehoe/Schenefeld. Wenige Sekunden nach dem Urteil am Freitag legen Mitarbeiter des Landgerichts in Itzehoe dem 23-Jährigen Norderstedter Handschellen an. Fünfeinhalb Jahre Gefängnis: Das ist die Strafe für zwei Schüsse vor dem Schenefelder Eberts am 19. April 2015. Der Verurteilte hatte dort mit einer Pistole der Marke Czeska auf zwei Männer gefeuert und sie schwer verletzt. Ein Ex-Jugendkicker des FC St. Pauli wurde gezielt getroffen. Mehr…

Nach Missbrauchsfällen: TuS-Vorstand widerspricht Vorwürfen

Mehrere Fälle von Kindesmissbrauch in den Jahren 2013 bis 2015 haben den TuS Quickborn erschüttert. Nachdem ein Ex-Trainer als Täter verurteilt worden war, forderte ein Gründungsmitglied des Vereins den Rücktritt des Vorstands. Sein Vorwurf: Die Vereinsführung habe schon 2013 von den Fällen gewusst und nicht reagiert. Nun wehren sich der Vorsitzende und sein Vize.

Die Geschäftsstelle des TuS Holstein Quickborn. Der Verein ist von einem Missbrauchsskandal erschüttert worden. Foto: Damm

Die Geschäftsstelle des TuS Holstein Quickborn. Der Verein ist von einem Missbrauchsskandal erschüttert worden. Foto: Damm

Quickborn. Es ist eine Nachricht, auf die viele Quickborner seit fast einem halben Jahr warten: Gestern hat sich die Vereinsführung des TuS Holstein Quickborn mit einer Pressemitteilung zum Missbrauchsskandal in ihrer Fußballabteilung geäußert. Mehr…

Nach Missbrauchsskandal: Vereinsvorstand soll gehen

Nach dem sexuellen Missbrauch von drei Jungen im TuS Holstein Quickborn fordert ein Gründungsmitglied den Vereinsvorstand zum Rücktritt auf. Die Vereinsführung habe sich nicht früh genug von einem inzwischen verurteilten Jugendtrainer getrennt. Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen eine Revision des Urteils vom vergangenen Montag beantragt.

TuS-Vereinschef Jürgen Sohn (links) und sein Vize Hartmut Leutner vor der Geschäftsstelle. Foto: Damm

TuS-Vereinschef Jürgen Sohn (links) und sein Vize Hartmut Leutner vor der Geschäftsstelle. Foto: Damm

Quickborn. Es ist der 1. Februar, als Uwe Langeloh kopfschüttelnd über den Flur des Landgerichts in Itzehoe schleicht. „Dass ich das noch erleben muss“, sagt der 80-Jährige. In Saal 11 ist soeben der zweite Verhandlungstag im Prozess gegen einen Ex-Trainer des TuS Holstein Quickborn zu Ende gegangen. Mehr…

Missbrauch von Kindern: Jugendtrainer bekommt Bewährungsstrafe

Ein ehemaliger Jugendtrainer des TuS Holstein Quickborn ist am Montag vor dem Landgericht Itzehoe wegen sexuellen Missbrauchs von drei Kindern zu 22 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Richterin Isabel Hildebrandt, Vorsitzende der dritten Jugendkammer, folgte damit dem Antrag der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen eine Strafe von drei Jahren ohne Bewährung gefordert. Der Druck auf die Vereinsführung wird stärker.

Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Foto: Thieme

Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Foto: Thieme

Quickborn/Itzehoe. Als Richterin Isabel Hildebrandt das Urteil verkündet, wird es unruhig im Zuschauerraum. Ein Jahr und zehn Monate Gefängnis, ausgesetzt zur Bewährung. Das ist die Strafe für den sexuellen Missbrauch von drei Kindern in insgesamt 15 Fällen. Der Verurteilte war bis 2015 Jugendtrainer des TuS Holstein Quickborn. In einem Zeitraum von zwei Jahren hatte er sich an den Jungen vergangen. Mehr…

Rockerkrieg: Mongols-Anführer in Pinneberg verhaftet

Das Mobile Einsatzkommando (MEK) der Hamburger Polizei hat eine Führungsfigur der Hamburger Rockergruppe Mongols festgenommen. Am Mittwoch Morgen stürmten die MEK-Leute das Haus im Pinneberger Wohngebiet Am Hang. Dort überwältigten die den 34 Jahre alten Mann. Ermittler fanden zudem Waffen und Drogen.

Trümmer vor dem Eingang: Eine Spezialeinheit der Polizei drang durch die eingeschlagenen Tür ins Haus. Foto: Privat

Trümmer vor dem Eingang: Eine Spezialeinheit der Polizei drang durch die eingeschlagenen Tür ins Haus. Foto: Privat

Pinneberg. Es ist noch dunkel, als maskierte Polizeikräfte des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) aus Hamburg am Mittwoch gegen 6.15 Uhr in die Doppelhaushälfte des ruhigen Wohngebiets Am Hang in Pinneberg eindringen. Sie zertrümmern die Glasscheiben von Haus- und Terrassentür, stürmen in das Gebäude und nehmen einen 34 Jahre alten Mann fest. Es soll es sich dem Vernehmen nach um Reza J. handeln, Führungsfigur der Hamburger Rockergruppe Mongols MC. Laut Polizei ist er deren ehemaliger Vize-Chef. Auch soll er früher bei den Hells Angels aktiv gewesen sein. Die Hamburger Morgenpost bezeichnet ihn als „heimlichen Boss der Mongols in Deutschland“. Mehr…

Rettungsdienst im Kreis Pinneberg: Kosten explodieren

Ein Gutachter der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH (RKISH) kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Kosten für den Rettungsdienst im Kreis Pinneberg bis 2025 auf jährlich 22,1 Millionen Euro verdoppeln. In seiner Studie untersuchte Michael Scheffler, als Betriebswirt Controller der RKISH, den Zusammenhang zwischen demographischer Entwicklung und der Zahl von Rettungseinsätzen.

 Klotz mit Glasfront: So soll die neue Leitstelle in Elmshorn aussehen. Grafik: moka-studio/Trapez-Architektur


Klotz mit Glasfront: So soll die neue Leitstelle in Elmshorn aussehen.
Grafik: moka-studio/Trapez-Architektur

Elmshorn. In etwa einem Monat rollen an der Elmshorner Agnes-Karll-Allee wieder die Bagger. Dort entsteht die neue Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Im Oktober hatte der Kreistag beschlossen, die Leitstelle größer werden zu lassen als ursprünglich geplant. Die Entscheidung basierte unter anderem auf einem Gutachten, das einen massiven Anstieg der Einsatzzahlen des Rettungsdienstes bis 2025 voraussagt: im Kreis Pinneberg von 41.900 im Jahr 2010 auf 64.400 im Jahr 2025. Die Kosten werden sich von 11,6 Millionen auf 22,1 Millionen Euro fast verdoppeln. Mehr…

Rellinger Feuerteufel: André M. steht erneut vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Rellinger André M. erneut Brandstiftung und Sachbeschädigung vor. Erst im Oktober hatte das Landgericht Itzehoe ihn wegen versuchter Brandstiftung verurteilt. Vor etwa zehn Jahren war er ebenfalls wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung verurteilt worden. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in der Psychiatrie.

Das Gefängnis in Itzehoe: Dort sitzt André M. in Untersuchungshaft. Foto: Thieme

Das Gefängnis in Itzehoe: Dort sitzt André M. in Untersuchungshaft. Foto: Thieme

Itzehoe/Rellingen. Bereits im Oktober 2015 ist der Rellinger André M. vor dem Landgerichts Itzehoe wegen versuchter Brandstiftung zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Gestern hat ein neuer Prozess gegen ihn begonnen. Die Anklageliste ist lang: Zwölf Einzeltaten wirft Staatsanwalt Kjell Gasa dem 27-Jährigen vor, darunter Brandstiftung, Sachbeschädigung, Vortäuschung einer Straftat und falsche Beschuldigung. Mehr…

Ex-Trainer gesteht Kindesmissbrauch


Ein ehemaliger Trainer des TuS Holstein Quickborn hat gestern vor dem Itzehoer Landgericht zugegeben, drei Kinder aus dem Verein sexuell missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 42 Jahre alten Mann, der nun in Halstenbek lebt, 16 Einzeltaten vor. Zahlreiche Besucher verfolgten den Prozessbeginn.

Missbrauch beim TuS Holstein Quickborn: Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Foto: Thieme

Missbrauch beim TuS Holstein Quickborn: Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Foto: Thieme

Itzehoe/Quickborn. Das öffentliche Interesse an dem Fall ist groß: Auf den Besucherbänken nehmen zahlreiche Zuschauer Platz. Ein Kamerateam und mehrere Reporter sind im Gerichtssaal. Als der Angeklagte gestern den Raum im Landgericht Itzehoe betritt, verbirgt er sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, als Trainer des TuS Holstein Quickborn drei Jungen sexuell missbraucht zu haben. Mehr…