Zahl der Firmenpleiten im Kreis Pinneberg wächst

Kreis Pinneberg als einziger in Schleswig-Holstein mit negativer Entwicklung

Die Statistiker haben im ersten Halbjahr 2013 deutlich mehr Insolvenzen gezählt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 68 Betriebe stellten im Kreis Pinneberg bis Ende Juni einen Insolvenzantrag. Auch bei den Privatinsolvenzen legte der Kreis zu.

Pinneberg. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen und der Privatinsolvenzen im Kreis Pinneberg ist gestiegen. Pinneberg ist damit der einzige Kreis Schleswig-Holsteins, in dem es im ersten Halbjahr 2013 mehr Insolvenzanträge gab als im Vorjahr.

Wie das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein mitteilte, stellten in diesem Zeitraum insgesamt 68 Betriebe einen Insolvenzantrag. Im Vorjahreszeitraum waren es 51. Insgesamt sind von den Problemen der Unternehmen 326 Beschäftigte betroffen. Im Vorjahr waren es 250.

„Wir können aus den Zahlen aber nicht ablesen, dass es im Kreis Pinneberg strukturelle Probleme der Unternehmen gibt.“
Michael Legband, Sprecher der Industrie- und Handelskammer zu Kiel.

Und auch der potentielle wirtschaftliche Schaden, also die voraussichtlichen Forderungen von Gläubigern, ist nach Auskunft der Statistiker deutlich größer geworden. 17,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr stehen 12,7 Millionen im Vorjahreszeitraum gegenüber. Besonders betroffen sind der Handel und die Gastronomie. „Wir können aus den Zahlen aber nicht ablesen, dass es im Kreis Pinneberg strukturelle Probleme der Unternehmen gibt“, sagte Michael Legband, Sprecher der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Kiel. „Die Zahlen sind zu klein, um darin einen generellen Trend zu erkennen. Einzelfälle beeinflussen die Statistik stark“.

Die Zahl der Insolvenzen schwankt stark. Im Gesamtjahr 2010 waren es kreisweit 114 Fälle, 2011 waren es 133 und 2012 waren es 97. In Schleswig-Holstein waren es bis Ende Juni 509 Insolvenzanträge, bis Juni 2012 noch 620. Landesweit war aber der wirtschaftliche Schaden deutlich größer. Trotz sinkender Zahl an Insolvenzen wuchs die Summe der Forderungen von 280 Millionen auf 450 Millionen Euro.

Gewachsen ist auch die Zahl der Privatinsolvenzen. Waren es im ersten Halbjahr 2012 insgesamt 132 Pleiten im Kreis Pinneberg, zählten die Statistiker bis Ende Juni 2013 insgesamt 148. Auch ihre Zahl ist auf Landesebene gesunken.

Tobias Thieme, Pinneberger Tageblatt vom 9. Oktober 2013

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